Maria Schwarz (Architektin)

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Maria Schwarz im Juni 2011

Maria Schwarz (geborene Lang; * 3. Oktober 1921 in Aachen; † 15. Februar 2018 in Köln[1][2]) war eine deutsche Architektin und Hochschullehrerin.[3]

Maria Lang wuchs als zweites von drei Kindern von Elisabeth und Josef Lang in Aachen auf. Ihr Vater war im Spenglerunternehmen der Familie tätig, hatte jedoch ursprünglich Architektur studiert und weckte bei seinen Kindern das Interesse an diesem Beruf.

Sie studierte ab 1941 Architektur bei Otto Gruber, René von Schöfer und Hans Schwippert an der Technischen Hochschule Aachen. Nach ihrem Abschluss als Diplom-Ingenieurin 1946 war sie zunächst als Mitarbeiterin von Schwippert und von Schöfer an den Wiederaufbauplanungen von Aachen und Jülich beteiligt.[4]

1949 wechselte sie als Architektin zur Wiederaufbaugesellschaft nach Köln, wo sie unter der Leitung von Rudolf Schwarz mit Kollegen wie Fritz Schaller und Gottfried Böhm an der Umsetzung des Generalplans für den Wiederaufbau der zerstörten Stadt arbeitete. Zwei Jahre später heiratete sie Rudolf Schwarz. Seitdem war Maria Schwarz an vielen Projekten der Ateliergemeinschaft, oft gemeinsam mit Karl Wimmenauer, beteiligt. Nachweisbar ist bis zum Tod von Rudolf Schwarz 1961 ihre Mitwirkung an zehn Kirchenbauten.[5]

Nach dem Tod ihres Ehemannes übernahm Maria Schwarz 1961 die Leitung der Büros in Köln und Frankfurt und widmete sich bis 1967 vor allem der Fertigstellung seiner geplanten und unvollendeten Bauwerke. Dazu gehörte die Pfarrkirche Keferfeld in Linz (OÖ), St. Pius in Obertshausen, St. Ludger in Wuppertal-Vohwinkel, St. Bonifatius in Aachen oder St. Raphael in Berlin. In den Folgejahren realisierte sie mit ihren Mitarbeitern unter anderem Kirchturm- und Altarentwürfe. Letztere wurden insbesondere erforderlich aufgrund der vom Zweiten Vatikanischen Konzil beschlossenen Liturgiereform und der dadurch ausgelösten baulichen Veränderungen in Kirchenräumen.[5]

Ein langjähriger Schwerpunkt ihrer Tätigkeit war die Verwaltung des Nachlasses von Rudolf Schwarz. Nach dem Tod des Architekten begann sie mit der Suche nach einem Archiv, das einerseits hinreichend finanzielle Ressourcen zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der Hinterlassenschaft bereitstellen konnte, ihr selbst andererseits die aktive Mitarbeit daran ermöglichen würde. Die Auswahl fiel schließlich 1988 auf das Historische Archiv des Erzbistums Köln, das für die Erschließung des Nachlasses eigens eine Planstelle einrichtete.[6]

Seit 1992 arbeitete Schwarz in Bürogemeinschaft mit zwei weiteren selbständigen Architektinnen. Schwerpunkte ihrer Arbeit lagen seither auf Umgestaltungs- und Renovierungsarbeiten von Kirchen sowie dem Entwurf etlicher Orgelprospekte.

1995 wurde Schwarz durch Professor Friedrich Kurrent zur Diplomarbeit „Kathedrale unserer Zeit“ an den Lehrstuhl für Entwerfen, Raumgestaltung und Sakralbau der Technischen Universität München gerufen und übernahm von 1996 bis 2008 als seine Nachfolgerin das Fach Sakralbau als Lehrbeauftragte der Technischen Universität München.[5]

Maria Schwarz war viele Jahre Mitglied des damaligen ehrenamtlichen Vorstandes des Sozialdienstes Katholischer Männer e. V. (SKM) in Köln und die erste Frau, die ein solches Amt dort übernommen hatte. Sie hat den SKM in allen Bauangelegenheiten beraten.[7]

Maria Schwarz starb im Alter von 96 Jahren und wurde am 27. Februar 2018 auf dem Friedhof Köln-Müngersdorf (Flur 12 Nr. 6/7) beigesetzt. Im Juni des Jahres wurden sie und ihre Ehemann Rudolf Schwarz posthum zu verdienstvollen Bürgern der Stadt Köln ernannt. Die gemeinsame Grabstätte wird als Ehrengrab erhalten.[8]

Bauten (Auswahl)

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Herausgeberschaft
  • (mit Rudolf Schwarz, Josef Rüenauver, Albert Gerhards): Kirchenbau. Welt vor der Schwelle.
  • Rudolf Schwarz: Wegweisung der Technik und andere Schriften zum Neuen Bauen 1926–1961, hrsgg. von Maria Schwarz und Ulrich Conrads (= Bauwelt Fundamente, 51.) Braunschweig / Wiesbaden 1979.
  • Rudolf Schwarz. hrsgg. von Manfred Sundermann, Claudia Lang, Maria Schwarz (= Architektur und Denkmalpflege, Band 17.) Bonn 1981.
  • Agatha Buslei-Wuppermann: Maria Schwarz – Architektin und Bewahrerin, Festschrift zum 90. Geburtstag. Schnell & Steiner, Regensburg 2016, ISBN 978-3-7954-3053-5.
  • Annette Krapp: Die Architektin Maria Schwarz: Ein Leben für den Kirchenbau (= Studien zu Kirche und Kunst, 14 SKK-14). Schnell & Steiner, Regensburg 2015, ISBN 978-3-7954-2879-2.
  • Wolfgang Pehnt, Hilde Strohl: Rudolf Schwarz 1897–1961. Architekt einer anderen Moderne. Gerd Hatje, Ostfildern-Ruit 1997, ISBN 3-7757-0642-9.
Commons: Maria Schwarz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Erbe gestalten. Zum Tod von Maria Schwarz. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. Februar 2018, Seite 12
  2. Agatha Buslei-Wuppermann: Streitbare Architektin und Bewahrerin. In: Architektenkammer NRW (Hrsg.): DAB/Regional. Nr. 04-2018. planet c GmbH, Düsseldorf, S. 14–15.
  3. Zum Tod von Maria Schwarz. Fakultät für Architektur – Technische Universität München, 6. März 2018, abgerufen am 8. Mai 2018.
  4. Wolfgang Pehnt, Hilde Strohl: Rudolf Schwarz, Architekt einer anderen Moderne. Gerd Hatje, Ostfildern-Ruit 1997, ISBN 3-7757-0642-9, S. 179.
  5. a b c Annette Krapp: Maria Schwarz. Architektin mit Passion. (PDF; 9,2 MB) Infotafeln einer Ausstellung im Haus der Architektur. Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW, 2008, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 16. Februar 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/www.mai-nrw.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  6. Vortrag von Maria Schwarz und Ulrich Helbach im Historischen Archiv des Erzbistums Köln, 6. Juni 2011.
  7. Traueranzeige des SKM Köln im Kölner Stadt-Anzeiger Nr. 53 Samstag/Sonntag, 3./4. März 2018
  8. Kölner Ratsbeschluss vom 25. Juni 2018. Abgerufen am 16. Dezember 2018.
  9. Die Frau an seiner Seite: Verleihung der AIV-Ehrenplaketten in Köln. BauNetz.de, 1. Dezember 2000, abgerufen am 16. Februar 2018.
  10. Christian Wendling: Verleihung der AFR-Ehrenmitgliedschaft an Prof. Maria Schwarz. Haus der Architektur Köln, 4. September 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 16. Februar 2018.